Zur Diskussion um ein mögliches Biosphärengebiet Oberschwaben

04.11.2025
Stadthalle Bad Waldsee

 

Die Einrichtung eines Biosphärengebietes in Oberschwaben wird

seit einiger Zeit in unserer Raumschaft diskutiert.

Interessant dabei ist, dass eine kleine Gruppe von Menschen laut

und unter Einsatz erheblicher Ressourcen an Zeit und Geld die

Diskussion bestimmt. Sie lehnt ein Programm ab, das geschaffen

wurde um nachhaltiges Wirtschaften in allen Bereichen der

Gesellschaft zu fördern.

Nichts anderes bedeutet nämlich dieses UNESCO-Programm.

Dass zur Nachhaltigkeit nicht nur, Land- und Forstwirtschaft,

sondern auch Gewerbe, Handel, Tourismus, Bildung, Soziales und

Kultur gehört, ist genau so selbstverständlich, wie die Tatsache,

dass wir ohne die Natur zu schützen auch keine Nachhaltigkeit

erreichen können.

Wenn wir unseren Enkeln eine Welt hinterlassen wollen, in der sie

gut leben können, haben wir einigen Nachholbedarf. Ein

Biosphärengebiet stärkt, was wir bereits erreicht haben und

unterstützt uns, wo wir Neues entwickeln müssen. Diese Chance

sollten wir nicht verpassen.

Wir meinen, dass Chancen und Bedenken mit den Bürgerinnen

und Bürgern in der Breite diskutiert werden müssen. Wir bedauern

es, dass sich Bad Wurzach ohne Not der bereits geplanten

Bürgerbeteiligung verweigert hat. Trotz diesem vorzeitigen

Ausstieg kann ein Biosphärengebiet erfolgreich werden. Wir

hoffen sehr, dass Bad Waldsee die Chance ergreifen wird, das

Wissen über die Strukturen der Biosphäre mit möglichst vielen

Bürgern zu teilen. In den noch anstehenden Bürgerbeteiligungen

sollten Menschen unserer Region die Möglichkeit nutzen,

konkrete Ideen für unsere Region zu entwickeln. Als Grundlagen

können Ideen aus den Arbeitskreisen im Prüfprozess Allgäu-

Oberschwaben und aus anderen Biosphärengebieten dienen. So

wurde etwa im Schwarzwald wegen des Mangels anArbeitskräften ein Symposium mit dem Thema Holz durchgeführt,

das viele, auch junge Fachkräfte anzog. Bei dieser Gelegenheit

konnte einigen von ihnen auch die Region nahe gebracht werden.

Und bei uns? Wieso sollte, mit Unterstützung eines

Biosphärenteams nicht zum Beispiel bei uns ein

Gesundheitskongress veranstaltet werden, der Fachleute nach

Oberschwaben bringt? Ein Biosphärengebiet Oberschwaben

wertet die Region auf – gerade auch für Fachkräfte, die sich mit

ihren Familien hier niederlassen wollen.

Oder: Ein großer Lebensmittelhändler, der gerne mehr regionale

Produkte vermarkten würde, der die kleinteilige Logistik aber

nicht stemmt, könnte kompetente Ansprechpartner und

Unterstützung bei der Organisation finden. Für hiesige

Produzenten und Verbraucher wäre das ein großer Gewinn.

Wir brauchen mehr Phantasie um Veränderungen in Gang zu

bringen, und wenn wir diese gemeinsam angehen, statt alleine zu

kämpfen, dann werden wir auch Erfolge erzielen.

Ein Biosphärengebiet mit seiner Geschäftsstelle versteht sich als

Dienstleiter für die Region. Es unterstützt alle Ideen und Projekte

in der Gebietskulisse, die den Anspruch haben, die Gemeinden

oder die Region nachhaltig weiterzubringen.

Jede Stadt, jede Gemeinde entscheidet, ob sie dabei sein wird. Ein

Biosphärengebiet geht nicht nur die Land- und Forstwirtschaft an.

Es geht auch nicht nur den Naturschutz an. Ein Biosphärengebiet

geht alle an.

Deshalb laden wir Sie ein zur Bürgerinformationsveranstaltung

am 4.11.2025 um 19:30 Uhr in die Stadthalle Bad Waldsee ein.

Wenn Sie sich ein Bild vom aktuellen Stand des  Prozesses machen wollen,hier der offizielle Link :

https://pruefprozess-biosphaerengebiet.de/prozessteam/