Die Einrichtung eines Biosphärengebietes in Oberschwaben wird
seit einiger Zeit in unserer Raumschaft diskutiert.
Interessant dabei ist, dass eine kleine Gruppe von Menschen laut
und unter Einsatz erheblicher Ressourcen an Zeit und Geld die
Diskussion bestimmt. Sie lehnt ein Programm ab, das geschaffen
wurde um nachhaltiges Wirtschaften in allen Bereichen der
Gesellschaft zu fördern.
Nichts anderes bedeutet nämlich dieses UNESCO-Programm.
Dass zur Nachhaltigkeit nicht nur, Land- und Forstwirtschaft,
sondern auch Gewerbe, Handel, Tourismus, Bildung, Soziales und
Kultur gehört, ist genau so selbstverständlich, wie die Tatsache,
dass wir ohne die Natur zu schützen auch keine Nachhaltigkeit
erreichen können.
Wenn wir unseren Enkeln eine Welt hinterlassen wollen, in der sie
gut leben können, haben wir einigen Nachholbedarf. Ein
Biosphärengebiet stärkt, was wir bereits erreicht haben und
unterstützt uns, wo wir Neues entwickeln müssen. Diese Chance
sollten wir nicht verpassen.
Wir meinen, dass Chancen und Bedenken mit den Bürgerinnen
und Bürgern in der Breite diskutiert werden müssen. Wir bedauern
es, dass sich Bad Wurzach ohne Not der bereits geplanten
Bürgerbeteiligung verweigert hat. Trotz diesem vorzeitigen
Ausstieg kann ein Biosphärengebiet erfolgreich werden. Wir
hoffen sehr, dass Bad Waldsee die Chance ergreifen wird, das
Wissen über die Strukturen der Biosphäre mit möglichst vielen
Bürgern zu teilen. In den noch anstehenden Bürgerbeteiligungen
sollten Menschen unserer Region die Möglichkeit nutzen,
konkrete Ideen für unsere Region zu entwickeln. Als Grundlagen
können Ideen aus den Arbeitskreisen im Prüfprozess Allgäu-
Oberschwaben und aus anderen Biosphärengebieten dienen. So
wurde etwa im Schwarzwald wegen des Mangels anArbeitskräften ein Symposium mit dem Thema Holz durchgeführt,
das viele, auch junge Fachkräfte anzog. Bei dieser Gelegenheit
konnte einigen von ihnen auch die Region nahe gebracht werden.
Und bei uns? Wieso sollte, mit Unterstützung eines
Biosphärenteams nicht zum Beispiel bei uns ein
Gesundheitskongress veranstaltet werden, der Fachleute nach
Oberschwaben bringt? Ein Biosphärengebiet Oberschwaben
wertet die Region auf – gerade auch für Fachkräfte, die sich mit
ihren Familien hier niederlassen wollen.
Oder: Ein großer Lebensmittelhändler, der gerne mehr regionale
Produkte vermarkten würde, der die kleinteilige Logistik aber
nicht stemmt, könnte kompetente Ansprechpartner und
Unterstützung bei der Organisation finden. Für hiesige
Produzenten und Verbraucher wäre das ein großer Gewinn.
Wir brauchen mehr Phantasie um Veränderungen in Gang zu
bringen, und wenn wir diese gemeinsam angehen, statt alleine zu
kämpfen, dann werden wir auch Erfolge erzielen.
Ein Biosphärengebiet mit seiner Geschäftsstelle versteht sich als
Dienstleiter für die Region. Es unterstützt alle Ideen und Projekte
in der Gebietskulisse, die den Anspruch haben, die Gemeinden
oder die Region nachhaltig weiterzubringen.
Jede Stadt, jede Gemeinde entscheidet, ob sie dabei sein wird. Ein
Biosphärengebiet geht nicht nur die Land- und Forstwirtschaft an.
Es geht auch nicht nur den Naturschutz an. Ein Biosphärengebiet
geht alle an.
Deshalb laden wir Sie ein zur Bürgerinformationsveranstaltung
am 4.11.2025 um 19:30 Uhr in die Stadthalle Bad Waldsee ein.
Wenn Sie sich ein Bild vom aktuellen Stand des Prozesses machen wollen,hier der offizielle Link :
https://pruefprozess-biosphaerengebiet.de/prozessteam/